@techreport{MuellerPeters2013, author = {Horst M{\"u}ller-Peters}, title = {Der vernetzte Autofahrer - Akzeptanz und Akzeptanzgrenzen von eCall, Werkstattvernetzung und Mehrwertdiensten im Automobilbereich}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:832-cos-335}, year = {2013}, abstract = {Das vernetzte Automobil bezeichnet die M{\"o}glichkeit, {\"u}ber Mobilfunknetze (oder auch WLAN) aus einem Fahrzeug heraus Daten z.B. zum aktuellen Betriebszustand des Fahrzeugs, zur aktuellen Position oder zur Fahrweise an unterschiedlichste Empf{\"a}nger weiterzuleiten. Auf Basis dieser Technik sind ein automatisches Notrufsystem sowie zahlreiche Mehrwertdienste rund um Service und Verkehrs-steuerung realisierbar. Bisherige, kostenpflichtige Angebote konnten sich im Markt noch nicht breit durchsetzen. Die von der EU-Kommission f{\"u}r 2015 geplante verpflichtende Neueinf{\"u}hrung des automatischen Notrufsystems „eCall“ wird der Verbreitung dieser Systeme aber einen deutlichen Schub geben. Mit der Hoffnung auf sinkende Zahlen von Unfallopfern gehen allerdings Bedenken einher bez{\"u}glich Datenschutz. Hinzu kommt die Sorge von Verbrauchersch{\"u}tzern und einigen Marktteilnehmern (z.B. Pannendiensten, freien Werkst{\"a}tten, Teileh{\"a}ndlern und Versicherern) vor einer gewissen „Monopolisierung“ der Kfz-Hersteller im After-Sales-Market, soweit alleine diese Zugriff auf die mobilen Daten erhalten. Vor diesem Hintergrund untersucht diese Studie die derzeitige Kenntnis und Akzeptanz des automatischen Notrufsystems „eCall“ sowie die Akzeptanz dar{\"u}ber hinausgehender Mehrwertdienste. Dazu wurde eine ann{\"a}hernd repr{\"a}sentative Stichprobe von 1.021 privaten PKWHaltern in Deutschland befragt. Die Ergebnisse zeigen, dass eCall als Notfallsystem zwar noch wenig bekannt ist, aber nach kurzer Erl{\"a}uterung hohe Akzeptanz findet und nach Ansicht der gro{\"s}en Mehrheit der Befragten automatisch in allen Neufahrzeugen installiert werden sollte. Die damit verbundenen Mehrkosten beim Autokauf werden in Kauf genommen. Bedeutsamer erscheint dagegen der Schutz der pers{\"o}nlichen Daten. Als Empf{\"a}nger der gesendeten Information werden im Falle eines Unfalls vorrangig Rettungsdienste, aber auch Polizei und Pannendienste gew{\"u}nscht. Zudem k{\"o}nnten sich viele Fahrzeughalter die Weiterleitung an ihren Versicherer oder eine Verkehrsleitzentrale vorstellen. Deutlich zur{\"u}ckhaltender zeigen sich die Autofahrer aber, wenn es um die {\"U}bermittlung von Daten jenseits von Unf{\"a}llen geht. Insbesondere eine automatische {\"U}bermittlung von Informationen erreicht hier durchgehend nur geringe Akzeptanzwerte. Die Option, die Daten{\"u}bermittlung selbst zu beeinflussen, sei es durch Voreinstellung oder fallweise Aktivierung, erh{\"o}ht die Akzeptanz zwar deutlich, dennoch fanden sich au{\"s}erhalb des Unfallszenarios keine Anl{\"a}sse, in denen die Mehrheit eine Datenweitergabe bef{\"u}rwortete. Diese Zur{\"u}ckhaltung gilt auch f{\"u}r den Austausch mit Werkst{\"a}tten und Kfz-Herstellern. Insbesondere eine automatische Daten{\"u}bermittlung wird von den meisten Autofahrern abgelehnt. Wahlfreiheit erh{\"o}ht auch hier die Akzeptanz, insbesondere Daten zum Betriebszustand des Fahrzeuges zu {\"u}bertragen. Die Akzeptanz-Unterschiede zwischen verschiedenen Bev{\"o}lkerungsgruppen - sei es nach Alter, Status oder Autotypen - sind insgesamt eher gering. Auch die generelle politische Orientierung schl{\"a}gt sich nur bedingt in der Akzeptanz von eCall und Mehrwertdiensten wieder. Insgesamt wird deutlich: Wenn es nicht unmittelbar um die Sicherheit geht, braucht es {\"u}berzeugender Argumente, um die Mehrheit der Autofahrer von weiteren Anwendungen zu {\"u}berzeugen. Wahlfreiheit ist ein wichtiger Parameter zur Erh{\"o}hung der Akzeptanz. Ebenso bedeutsam ist ein {\"u}berzeugender Datenschutz. Allerdings zeigt ein Auseinanderklaffen zwischen hohen datenschutzbezogenen Erwartungen einerseits und dem tats{\"a}chlichem Umgang mit datensensiblen Diensten in verschiedensten Lebensbereichen andererseits, dass ein erheblicher Teil der Bev{\"o}lkerung bereit ist, ihr grunds{\"a}tzliches Verlangen nach Anonymit{\"a}t zugunsten konkreter Verg{\"u}nstigungen au{\"s}er Acht zu lassen. Hier w{\"a}ren unter dem Aspekt des Verbraucherschutzes regulatorische Ma{\"s}nahmen anzudenken.}, language = {de} }