@techreport{SchubertBremstahlerPapenfussetal.2016, author = {Herbert Schubert and Stephanie Bremstahler and Karin Papenfu{\"s} and Spieckermann Holger}, title = {Wege finden – Seniorenorientierte Navigation. Entwicklung und Implementierung eines „Lotsensystems“ für ältere Menschen in Mülheim an der Ruhr}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:832-cos4-3540}, pages = {216}, year = {2016}, abstract = {Ein gro{\"s}er Teil der {\"a}lteren Bev{\"o}lkerung lebt relativ zur{\"u}ckgezogen und ist nur eingeschr{\"a}nkt in das sozialr{\"a}umliche Umfeld eingebunden. Mit zunehmendem Alter werden die sozialen Netzwerke kleiner und sind st{\"a}rker durch famili{\"a}re Beziehungen gepr{\"a}gt. Allerdings sind die Familienbez{\"u}ge r{\"a}umlich entfernt oder sozial prek{\"a}r, ebenso Kontakte in die Nachbarschaft oder ins weitere Umfeld im Quartier. Auch wenn Kontakte auf vereinzelte Familienbeziehungen oder auf einen engen Ausschnitt des herkunftskulturellen Milieus konzentriert bleiben, ist eine aktive Teilhabe schwach ausgepr{\"a}gt. Einerseits handelt es sich um einen freiwilligen und bewussten sozialen R{\"u}ckzug; andererseits resultieren die Gr{\"u}nde f{\"u}r das zur{\"u}ckgezogene Leben aus k{\"o}rperlichen, sozialen und/oder kognitiven Einschr{\"a}nkungen. Die zu Grunde liegenden Bew{\"a}ltigungsstrategien sind mit dem Risiko sozialer Isolation verbunden und m{\"u}nden in eine reduzierte Lebensqualit{\"a}t und die Anf{\"a}lligkeit f{\"u}r Krankheiten aller Art. Mit zunehmendem Lebensalter treten dar{\"u}ber hinaus neue Fragen auf, die die Orientierung im Alltag {\"a}lterer Menschen betreffen: Das betrifft beispielsweise das selbstbestimmte Wohnen, die Gestaltung des Wochen- und Tagesablaufs und reicht bis zur Inanspruchnahme von Dienstleistungen. {\"A}ltere Menschen wissen h{\"a}ufig nicht, an wen sie sich mit ihren Fragen wenden k{\"o}nnen. Vor diesem Hintergrund besteht der Bedarf eines lokalen Lotsensystems, das die Fragen {\"a}lterer Menschen nicht nur aufnehmen kann, sondern f{\"u}r sie Anschl{\"u}sse zu den „richtigen“ Stellen herstellt. Im Projekt SONA („Seniorenorientierte Navigation“) wurde im Zeitraum 2012-2015 in Zusammenarbeit mit der Sozialverwaltung der Stadt M{\"u}lheim an der Ruhr ein Infrastrukturmodell von „Wegweisern“ bzw. „Lotsen“ entwickelt und erprobt, das sowohl die Funktion der Vermittlung von Informationen und Wegen in den verschiedenen Feldern des allt{\"a}glichen Lebens als auch die von „K{\"u}mmerern“ f{\"u}r Belange {\"a}lterer Menschen {\"u}bernimmt. Gef{\"o}rdert wurde das Projektvorhaben im Rahmen der SILQUA-FH-F{\"o}rderlinie („Soziale Innovationen im Alter“) des Bundeministeriums f{\"u}r Bildung und Forschung mit dem Ziel, den Herausforderungen, die sich angesichts des demografischen Wandels ergeben, angemessen Rechnung zu tragen. Im Vordergrund der Forschungsaktivit{\"a}ten stand die Verbesserung der Lebensqualit{\"a}t {\"a}lterer Menschen sowie die Erhaltung und St{\"a}rkung ihrer Autonomie. Der vorliegende Abschlussbericht stellt einen integrierten Handlungsrahmen dar, in dem auf zweierlei Wege {\"u}ber die Ergebnisse des Projekts referiert wird; zum einen werden Erfahrungen und Ergebnisse aus dem Projekt SONA vorgestellt, um sie f{\"u}r die Wissenschaft und Praxis nutzbar zu machen. Zum anderen werden allgemeine Handlungsempfehlungen ausgesprochen, um die Transferm{\"o}glichkeiten des Projekts zu er{\"o}rtern. Zu den zentralen Ergebnissen z{\"a}hlt in diesem Kontext beispielsweise, dass ein Lotsensystem nur dann nachhaltig verankert werden kann, wenn es eine zentrale Koordinations- und Steuerungsverantwortlichkeit gibt. Dar{\"u}ber hinaus ist die Implementierung eines prozesshaften Qualit{\"a}tsmanagements empfehlenswert, um die interne Organisation mit den Lotsen und Ansprechpartnern in den Themenfeldern sowie den Kontakt mit den B{\"u}rgern so zu gestalten, dass auf die Bed{\"u}rfnisse der verschiedenen Zielgruppen passgenau reagiert werden kann.}, language = {de} }