@techreport{MuellerPeters, type = {Working Paper}, author = {Horst M{\"u}ller-Peters}, title = {Vergleichsportale und Verbraucherw{\"u}nsche - Eine empirische Studie zu Vergleichsportalen f{\"u}r Kfz-Versicherungen}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:832-cos-251}, abstract = {Hintergrund dieser Studie ist die zunehmende Bedeutung von Versicherungsabschl{\"u}ssen {\"u}ber das Internet. Vor allem bei der Kfz- Versicherung nimmt der Anteil von Online-Abschl{\"u}ssen zu. Dabei nutzen die Kunden vermehrt unabh{\"a}ngige Vergleichsportale, wie sie bereits auch im Reise- und Energiemarkt stark verbreitet sind. Zeitgleich sind Vergleichsportale aber auch in die Diskussion gekommen: Fehlende Transparenz, mangelnde Benutzerfreundlichkeit und zum Teil unseri{\"o}ser Umgang mit Daten wurden in der Presse zumindest einzelnen Portalen vorgeworfen. Die Studie soll daher kl{\"a}ren, wie Verbraucher mit Vergleichsportalen umgehen, wie transparent diese sind und wie sich Transparenz und Nutzerfreundlichkeit weiter ausbauen lassen. Dazu testeten wir anhand einer ann{\"a}hernd repr{\"a}sentativen Stichprobe von 500 internetaktiven privaten Fahrzeughaltern jeweils zwei unterschiedliche Portale von Vergleichsrechnern und zum Vergleich jeweils ein Website eines Direktversicherers. Im Rahmen dieser 1.500 Tests wurden nicht nur Bearbeitungsdauer, Preis und Leistungen der empfohlenen Produkte erfasst. sondern auch die subjektiven Bewertungen der Tester zu Bedienungsfreundlichkeit, Transparenz und Datenschutz. In der Untersuchung wurden 5 gewerbliche Vergleichsportale, 2 Vergleichs- rechner, die von Verbrauchersch{\"u}tzern bereitgestellt werden, sowie aus Vergleichsgr{\"u}nden drei Websites von f{\"u}hrenden Direktversicherern ber{\"u}cksichtigt. Die Ergebnisse zeigen: Vergleichsportale werben gerne mit dem Versprechen hoher Ersparnisse. Verglichen mit der tats{\"a}chlichen derzeitigen Versicherungsausstattung unserer internetaktiven Stichprobe zeigen sich diese Zahlen meist {\"u}bertrieben. Dennoch: Im Durchschnitt fanden die Tester g{\"u}nstige Vertr{\"a}ge. Und mindestens jeder Zweite k{\"o}nnte durch einen Wechsel deutlich sparen – im Mittel etwas mehr als 100 € j{\"a}hrlich. Neben einer breiten Markt{\"u}bersicht zeichnen sich die besten Portale aus Anwendersicht vor allem durch ihre besondere Benutzerfreund- lichkeit aus. Viel Kritik gibt es dagegen f{\"u}r den Datenhunger und den Eindruck mangelnder Seriosit{\"a}t insbesondere eines der Portale. Ferner wird die Geb{\"u}hr zur Nutzung des Rechners der Stiftung Warentest bem{\"a}ngelt, obwohl hier zugleich die g{\"u}nstigsten Tarife errechnet wurden. Ein kritisches Thema bei Vergleichsportalen ist die Transparenz der Gesch{\"a}ftsmodelle. Mit Ausnahme der Portale der Direktversicherer und der beiden Angebote der Verbrauchersch{\"u}tzer finanzieren sich die getesteten Portale n{\"a}mlich vorwiegend {\"u}ber Provisionen. Diese erhalten Sie, {\"a}hnlich einem normalen Makler oder Vertreter, f{\"u}r die Vertrags- vermittlung von den Versicherungsgesellschaften. Das wurde im Test aber h{\"o}chstens jedem zweiten Nutzer bewusst. Und in noch einer Frage irrten viele der Befragten: Denn die meisten Portale decken keineswegs den ganzen Markt ab, sondern meist nur einen mehr oder weniger gro{\"s}en Teil der Anbieter. Das f{\"u}hrt zu gro{\"s}en Unterschieden in den Produktempfeh- lungen und Preisen je nach genutztem Portal. Wobei kein Portal immer das g{\"u}nstigste ist. F{\"u}r die Verbraucher empfiehlt es sich daher, jeweils mehrere Portale zu vergleichen. Im Gesamturteil der Anwender schneiden die Vergleichsportale nicht besser oder schlechter ab als die Websites der Direktversicherer. Dennoch: Die besten Portale k{\"o}nnen den Gro{\"s}teil ihrer jeweiligen Nutzer {\"u}berzeugen, verbunden mit einer hohen Bereitschaft, die Portale auch in Zukunft wieder zu verwenden. Fazit: Bez{\"u}glich Marktabdeckung und Provisionsfinanzierung m{\"u}ssen die Portale ihre Nutzer noch aktiver aufkl{\"a}ren. Auch Benutzerfreund- lichkeit ist noch nicht bei allen Vergleichsrechnern gegeben. Und wie {\"u}berall im Internet gilt auch hier, dass die Anwender vorsichtig mit den pers{\"o}nlichen Daten umgehen sollten. Ansonsten l{\"a}sst sich aber feststellen: Gute Portale bieten g{\"u}nstige Versicherungen bei moderatem Aufwand. Sie unterst{\"u}tzen die Nutzer bei der Suche nach dem richtigen Versicherungsumfang, erl{\"a}utern Fachbegriffe, und geben Orientierung und Entscheidungshilfen durch Kundenbewertungen und Testurteile. Das gilt f{\"u}r gewerbliche Portale ebenso wie f{\"u}r die Angebote der Verbraucher- sch{\"u}tzer, die ihre Neutralit{\"a}t und ihren Provisionsverzicht allerdings noch etwas mehr betonen m{\"u}ssten, um in der Pr{\"a}ferenz der Anwender zu gewinnen.}, language = {de} }