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Todsicher: Die Wahrnehmung und Fehlwahrnehmung von Alltagsrisiken in der Öffentlichkeit

  • Die Risikowahrnehmung von Bürgern und Verbrauchern weicht aufgrund von psychologischen Verzerrungseffekten in vielen Fällen deutlich von den realen Risiken ab, was zu „irrationalen“ Entscheidungen und ungeeignetem Vorsorgen und Versichern führen kann. Ziel der Studie ist es, solche Abweichungen in der Wahrnehmung von alltäglichen Risiken in der deutschen Bevölkerung aufzuzeigen. Im Wege einer empirischen Untersuchung wurde daher repräsentativ erhoben, wie unterschiedliche Risiken aus den drei Lebensbereichen „Auto und Mobilität“, „Eigentum, Beruf und Familie“ sowie „Gesundheit und Leben“ in der Bevölkerung eingeschätzt werden. Der subjektiven Risikowahrnehmung werden dann die entsprechenden statistischen Eintrittswahrscheinlichkeiten gegenüber gestellt. Im Ergebnis zeigt sich, dass die Wahrscheinlichkeit seltener Ereignissemeist überschätzt wird. Das gilt wiederum insbesondere für „medienwirksame“ Ereignisse wie tödliche Verkehrsunfälle oder die Gefahr durch Terroranschläge. Häufigere Ereignisse werden dagegen eher unterschätzt. Neben Sachschäden oder Eigentumsdelikten gilt dies insbesondere für Brand-und Leitungswasserschäden. Besonders auffällig ist zudem die Unterschätzung der Häufigkeit von Rechtsfällen. Bezogen auf die eigene Person im Vergleich zur Betroffenheit in der Bevölkerung, werden Terrorgefahren, tödliche Verkehrsunfälle und Computerkriminalität als besonders hoch eingeschätzt. Kontakt mit dem Gesetz –sei es ein Verlust der Fahrerlaubnis, einer Straftat verdächtigt zu werden oder in einen zivilen Rechtsstreit verwickelt zu werden, betrifft hingegen eher die Bevölkerung allgemein und damit „die Anderen“. Auch Erfahrungen im persönlichen Umfeld spielen eine wichtige Rolle, indem die eigene Gefährdung als deutlich höher eingeschätzt wird. Das gilt in besonderem Maße für Ereignisse, die ansonsten als sehr unwahrscheinlich angesehen werden (z.B. tödlicher Flugzeugunfall, tödliches Gewaltverbrechen, Straftatverdacht), aber auch für Berufsunfähigkeits-sowie Krankheitsrisiken.
  • The risk perception of citizens and consumers in many cases strongly deviates from the true risks, which can be ascribed to psychological biases that can lead to “irrational” decisions and improper old-age provision and insurance. The aim of this study is to examine such deviations in perception of daily risks in the German public. An assessment of public risk perception regarding “auto and mobility”, “property, job, and family” as well as “health and life” was conducted by way of a representative empirical survey. The subjective risk perception was then contrasted with the respective statistical probability of occurrence. The results show that the probability of less frequent events is often overestimated. This is particularly true for events that are “geared towards the media” such as deadly traffic accidents or the risk of terror attacks. In contrast, more frequent events are rather underestimated. Besides property damage or property crime, this is especially the case for fire and tap water damage. Noticeable is also the underestimation of law cases. Risks that are referred to the individual level as opposed to the public in general are rated particularly high in case of terrorism, deadly traffic accidents and cybercrime. On the contrary, contact with the law, such as the loss of a driver’s license, being suspected of a criminal offense or being involved in a civil lawsuit, rather affects the public in general and therefore “the others”. Experiences in the private environment also play an important role, in that one’s own individual risk is judged much higher. This is notably the case for events that are otherwise seen as highly unlikely (e.g. a fatal plane accident, lethal violent felony, suspicion of criminal offense), but also for disability and health risks.

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Metadaten
Author:Nadine Gatzert, Horst Müller-Peters
URN:urn:nbn:de:hbz:832-cos4-8923
Series (Serial Number):Forschung am ivwKöln (3/2020)
Document Type:Working Paper
Language:German
Release Date:2020/06/15
GND Keyword:Risiko; Wahrnehmung
Page Number:99
Institutes and Central Facilities:Fakultät für Wirtschafts- und Rechtswissenschaften (F04) / Fakultät 04 / Institut für Versicherungswesen
Dewey Decimal Classification:300 Sozialwissenschaften / 330 Wirtschaft
JEL-Classification:G Financial Economics / G2 Financial Institutions and Services / G22 Insurance; Insurance Companies
Open Access:Open Access
Licence (German):License LogoCreative Commons - CC BY-NC-ND - Namensnennung - Nicht kommerziell - Keine Bearbeitungen 4.0 International