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- Generationengerechtigkeit (1)
- Rente (1)
- Rentenversicherung (1)
- Umlageverfahren (1)
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Das im März 2024 vorgestellte Rentenpaket II der Ampelregierung sieht vor, das Rentenniveau zu stabilisieren und gleichzeitig eine schuldenfinanzierte Kapitaldeckung (Generationenkapital) einzuführen.
Allerdings führen diese Maßnahmen im Umlageverfahren zu einer einseitigen Belastung der jüngeren Generationen, die auch nicht durch den Aufbau des Generationenkapitals gemildert wird, wie die Ausführungen in diesem Artikel zeigen.
Dieser Artikel untersucht Reformansätze der Steuer- und Fördersystematik privater Altersvorsorge in Deutschland unter besonderer Berücksichtigung der Auswirkungen auf die Netto-Renditen als Messgröße für den Kundennutzen. Die zentrale Forschungsfrage lautet: Wie lassen sich Transparenz und Gerechtigkeit der bestehenden Steuer- und Fördersystematik privater Altersvorsorge verbessern? Dabei werden sowohl einseitige als auch zweiseitige Reformoptionen betrachtet, um verschiedene Ansätze zur Verbesserung des Systems zu analysieren. Die Ergebnisse zeigen, dass eine reine Fördersystematik mit beitragsproportionaler Grundzulage sowohl hinsichtlich der Transparenz als auch des Kundennutzens eine vielversprechende Option darstellt. Eine reine Anhebung des maximal möglichen Sonderausgabenabzugs im dualen System sowie die Implementierung einer reinen Steuersystematik ohne Fördersystem werden hingegen auf Basis dieser Analysen nicht empfohlen.
Zudem wird festgestellt, dass bei Beibehaltung des dualen Systems eine Anpassung der Günstigerprüfung notwendig ist. Der Steuervorteil eines Sonderausgabenabzugs wird innerhalb der Günstigerprüfung derzeit überschätzt, da die resultierende zusätzliche Steuerlast im Rentenalter nicht berücksichtigt wird. Eine duale Systematik mit angepasster Günstigerprüfung könnte aus Sicht des Kundennutzens sinnvoll mit einer teilweise beitragsproportionalen Förderung kombiniert werden. Eine höhere Transparenz des Systems wäre dadurch jedoch eher nicht zu erreichen.